Die Suite in a-Moll, op. 166, schrieb Bruno Henze im Jahre 1974 für sein Gitarrenensemble, das er 1955 bis zu seinem Tode leitete.
Sie beginnt mit einem dramatischen, nahezu durchkomponierten Präludium, das das Publikum sofort in seinen Bann zieht. Das Comodo in E-Dur besticht durch seine Zerbrechlichkeit – unterbrochen durch einen A-Dur-Teil, der sich schnell vom Piano zum Forte steigert, um erneut das zarte Thema zu fordern. Es folgt eine äußerst schwungvolle Mazurka in A-Dur,
die durch ihre eingängige Melodie zum Mitpfeifen animiert, und durch den typischen Mazurka-Rhythmus beginnt der Körper zu zucken; im Trio (D-Dur) wird das Thema weiterentwickelt, ehe es beim Da Capo erneut temperamentvoll wird. Das abschließende Scherzo in a-Moll ist mit seinem kurzen Vorschlag gleich auf dem ersten Ton und den vielen Sechzehntelläufen ein echter Rausschmeißer; der Mittelteil (A-Dur) ist ganz weich zu spielen, ehe erneut das sprühende Thema aufflammt. Dieses Konzertstück wird als mittelschwer eingestuft, kann also von fortgeschrittenen Gitarrentrios oder -ensembles problemlos bewältigt werden. Die 1. Gitarre spielt häufig in der 4. und 5. Lage, muss aber auch mehrmals bis zur 9. Lage hoch gehen. Alle vier Sätze haben einen ganz unterschiedlichen Charakter und empfehlen sich auch deshalb insbesondere für „Jugend musiziert“.
Rainer Stelle

Präludium - Comodo - Mazurka - Scherzo