Hansa-Verlag

Der Verlag wurde 1930 von Willi Althoff gegründet, um die eigenen Kompositionen zu veröffentlichen.

Willi Althoff wurde am 5.7.1906 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Dortmund geboren. Er wuchs zu einer Zeit heran, in der ein großes Bedürfnis nach selbst ausgeübter Musik bestand – sowohl als Hausmusik oder auch mit anderen außerhalb der eigenen vier Wände. Als 10jähriger Junge wünschte sich Althoff von seinen Eltern eine Zither, jedoch wurde ihm zu seiner großen Enttäuschung eine Mandoline geschenkt. Diese blieb Monate lang in der Ecke liegen, bis der Drang zum Musizieren wohl so groß wurde, dass er sich doch zunehmend mit der Mandoline beschäftigte.

Noch im gleichen Jahr kam Althoff mit Theodor Ritter in Berührung, der damals den „Mandolinen und Gitarren Club Dortmund von 1897“ dirigierte. Das war der Beginn des musikalischen Lebenswegs von Willi Althoff mit der Mandoline.

Nach kurzer Unterrichtszeit bei Theodor Ritter spielte Althoff im Orchester mit und entpuppte sich „als geborener Mandolinist“ wie Ritter später häufig zu sagen pflegte. Früh stieg er auf zum Konzertmeister.

In dieser Zeit bekam Althoff auch eine Gitarre von seiner Patentante geschenkt, für die er von Ritter schnell ein paar Griffe lernte, mit denen er schon bald zu verschiedenen Anlässen aufspielte. Schon als Schüler soll er auch unterrichtet und sich so sein Taschengeld aufgebessert haben.

Nach Ende seiner Schulzeit vermittelt ihm Theodor Ritter, der als Oberinspektor bei der Stadt Dortmund tätig war, gemäß dem Wunsch seiner Eltern nach einem „vernünftigem“ Beruf eine Lehrstelle als Bürogehilfe. Doch Althoffs Wunsch, Berufsmusiker zu werden war stärker und er beendete einfach seine Lehrzeit, indem er der Dienststelle fernblieb. Stattdessen belegte er am städtischen Konservatorium die Fächer Mandoline, Lavier, Harmonielehre und Dirigat, als Nebeninstrument Gitarre. Er galt bald als der beste deutsche Mandolinensolist und war als staatlich anerkannter Musiklehrer tätig. Aber auch auf der Gitarre und dem Banjo, das er nebenbei erlernte, konnte er mit seinem Können überzeugen.

1921 gründete Theodor Ritter die „Ritter’s Mandolinen und Konzert Gesellschaft“, in der Althoff als Konzertmeister und Mandolinensolist mitwirkte. Hier lernte er die Tochter von Ritter, Wilhelmine – seine spätere Frau – kennen. Während seine Schwiegermutter gegen die Eheschließung war, war sein Schwiegervater begeistert! Am 2.11.1939 wurde seine Tochter Margret geboren (heute Aßheuer).

1923 wurden seine ersten Konzertstücke gedruckt, ein Jahr später übernahm er die Leitung des „Mandolinen und Gitarren Clubs Dortmund von 1897“.

1940 wurde Althoff zur Wehrmacht berufen während seine Familie unter der Bombardierung der Stadt litt. Während der Kriegzeit und Gefangenschaft komponierte Althoff den „Liebeswalzer“ und „Gedanken an Daheim“ für seine Gattin.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft in Frankreich 1947 und einer kurzen Erholungspause nahm Althoff seine Tätigkeit als Berufsmusiker wieder auf, wobei die Haupttätigkeit wohl die Tanzmusik mit Fred Witt und Adolf Weber war. Er unterrichtete aber auch Mandoline und Gitarre, war als konzertierender bzw. mitwirkender Mandolinist an Theatern und Konzerthäusern gefragt und baute seinen Musikverlag durch neue Kompositionen weiter aus, da nach dem Krieg Noten und neue Kompositionen Mangelware waren. Da sich überall in Deutschland die Musikvereine wieder zusammen fanden um  zu musizieren, bediente er deren Bedarf mit dem Zeitgeist entsprechender Musik – natürlich auch, weil er schlicht damit Geld verdienen konnte!

Viele der Kompositionen spiegeln deren Entstehungszusammenhang wider wie z.B. die „Drei Stimmungsbilder“ von 1951, die auf manche Missstimmung bezieht, wenn Althoff von längeren Konzertreisen verspätet zurückkehrte. Oder Kompositionen wie „Heitere Musik“ und „Gute Laune“, die im Zusammenhang mit den fröhlichen Skatrunden vor und nach der Orchesterprobe am Dienstagabend entstanden. Oder der Ausspruch nach der Skatrunde vor der Probe: wir wollen wieder „An die Musik“ fand sich in einer Komposition für Sopran, Männerchor und Zupforchester wieder.

1950 gründete Althoff das „Althoff-Septett“, das auch über Rundfunkauftritte und Schallplattenaufnahmen große Bekanntheit auch überregional erlangte – und damit auch seine Kompositionen.

1954 wurde Willi Althoff als Nachfolger des verstorbenen Theodor Ritter als Bundesdirigent des „Deutschen Mandolinisten- und Gitarrenbund“ berufen. Auch in diesem Zusammenhang entstanden neue Werke.

Er wurde sehr geschätzt, sowohl musikalisch, pädagogisch als auch menschlich.

Über 100 Originalkompositionen und zusätzlich Bearbeitungen entstanden für und mit Mandolinen und Gitarren.

Sein letztes Werk „Hab Mitleid“, eine Fantasie, entstand Ende 1970 nach einer russischen Melodie, das er seiner Frau widmete in Vorahnung der Schwere seiner Krankheit, an der 1971 verstarb.

Nach seinem Tod führte seine Tochter Magret Aßheuer den Verlag weiter, bis sie ihn 2018 an uns übergab.

Wir versuchen nun bestmöglich, die übergebenen Unterlagen aufzubereiten, um die Werke des Verlags als "Edition Aßheuer im Joachim-Trekel-Musikverlag" zugänglich zu halten.