„Bei dem Werk „Il lamento e l'ira di Cerere“ oder zu deutsch „Demeters Klage und
Zorn“ handelt es sich um eine Komposition, die dem Stil der Wiener Klassik deutlich
nachempfunden ist: Haydnscher Sturm und Drang, die leichte Melancholie Mozarts,
Beethovensche sforzato-Energetik und das Liedhafte Schuberts sollen hier zu einer
Einheit finden.
Auch inhaltlich bedient sich diese Art Ouvertüre eines Themenbereichs, der gerade im
18. Jahrhundert mit Vorliebe musikalisch dargestellt wurde: Die Zeit der Antike.
Dieser Komposition liegt der griechische Mythos von „Demeter und Persephone“
zugrunde. In dieser Sage verliert Demeter (ital.: Cerere), Göttin der Fruchtbarkeit, - zu
ihrem großen Verdruss – ihre geliebte Tochter Persephone, durch deren Liebe zu Hades,
welcher die junge Tochter in sein Reich der Schatten, die Unterwelt, hinabführt.
Über ihren herben Verlust äußert sich die Göttin schmerzlich klagend, aber auch
heftig erzürnt. Nur hier und da vermag ein Hoffnungsschimmer kurzweilig Trost zu
schenken.
Dieses innerliche Befinden der Figur Demeter soll also im vorliegenden Werk eine
musikalische Gestalt erlangen.
Als eine der wenigen „klassischen“ Kompositionen in einer Moll-Tonart ist „Il lamento e
l'ira di Cerere“ ein gewiss ansprechendes, abwechslungsreiches und dabei nicht allzu
anspruchsvolles Werk.“
Aris Alexander Blettenberg,